Wie aufregend doch Hannover sein kann!

Heiligenrode, Samstagfrüh, 9 Uhr. Aus Teeniesicht also in aller Herrgottsfrühe, ging es mit dem Bus für die Heiligenroder Korbball-Mädels nach Hannover, wo die diesjährige Landesmeisterschaft ausgetragen wurde.

Hier zeigte sich gleich im ersten Spiel wo der Hammer hängt, bzw. wie stark auch die Gegnerinnen aus dem Honnoveraner Raum Korbball spielen können. Gegen die Mädchen aus Ingeln-Oesselse gab es gleich zum Start eine 5:10 Reibe und nach dem darauffolgenden Unentschieden gegen den TVE Nordwohlde waren die Gesichter lang, denn so wurde die Vorrunde mit dem dritten Platz beendet.

Eine kurze Nacht später, man weiß nicht was da passiert war, zeigte sich am zweiten Meisterschaftstag ein völlig verwandeltes Team. In der Zwischenrunde wiesen die Heiligenroderinnen ihren Nachbarschaftskonkurrenten aus Sudweyhe mehr als deutlich mit 12:4 in die Schranken und sicherten sich so das Halbfinale. Hier wartete kein geringerer Gegner als das Team aus Ingeln-Oesselse und die Hoffnungen hier einen Sieg zu landen, gingen nach der Vortages-Erfahrung gen Null. Doch die Älteren unter den Fans erinnerten sich an 1954, als Deutschland gegen Ungarn in der Vorrunde 3:8 verlor… Tatsächlich kam es für die Heiligenroderinnen ähnlich. Durch eine unfassbar starke Leistung aller Spielerinnen wurde die Seiten mit null Gegenkörben gewechselt, und auch die komplette Not-Öffnung der Ingeler sieben Minuten vor Spielende konnte am Gesamtergebnis von 6:3 nichts mehr ändern. „So stark habe ich dieses Team noch nie gesehen“, wurde es sogar aus der Trainerschaft anderer Vereine laut. Im Endspiel um die Goldmedaille mussten die Mädchen sich dann aber doch geschlagen geben, hatten die zwei vorangegangenen Spiele doch etliche Körner gefordert und der Gegner aus Heiligenfelde zeigte sich zudem wirklich stark. „Was für eine geile Abwehr dieses Team hat“, so die Betreuerinnen aus Heiligenrode, „Aber was uns am allermeisten freut, als Gegner darfst du keine aus dem Blickwinkel verlieren. Jede hat dieses Wochenende gezeigt wie Körbe werfen geht, und zwar nicht nur einmal.“ Mit der unerwarteten Silbermedaille um den Hals ging es müde und kaputt aber gutgelaunt und stolz zurück nach Hause.

Wie aufregend doch Hannover sein kann…